[Guide] Homegym einrichten: So kannst Du zuhause Deine sportlichen Ziele erreichen

Es ist der Traum von vielen Sportlern – ein eigenes Fitnessstudio zuhause. Keine nervigen Anfahrtswege, volle Fitnesscenter und fremde Blicke von anderen Fitnessstudio Besuchern. Der Traum vom Sportraum in den eigenen vier Wänden hast Du bisher aber als solchen Traum belassen. Zu gross ist der Aufwand der Einrichtung, zu hoch sind die Kosten und viel Platz hast du sowieso auch nicht. In diesem Blogbeitrag möchte ich Dir aufzeigen, dass der Traum vom eigenen Fitnessraum viel wahrscheinlicher ist, als Du eigentlich denkst. Du erfährst, worauf Du achten solltest und was Du wirklich benötigst, um zuhause Deine sportlichen Ziele zu erreichen.

Die Vorteile eines Home Gyms

Bevor wir uns gemeinsam ansehen, was Du überhaupt für Deinen persönlichen Sportraum benötigst und worauf Du dabei achten solltest, möchten wir die unserer Meinung nach wichtigsten Vorteilen kurz erläutern:

  • Zeit sparen
    Die Anfahrt zum Fitnesscenter fällt weg. Einfach im Wohnzimmer abbiegen und schon stehst Du mitten im Sportraum. Netter Nebeneffekt ist dabei, dass es weniger Überwindung benötigt zum Sport zu gehen, einfach weil die Hürde kleiner ist. So gibt es keine Ausreden mehr.
  • Jederzeit trainieren
    Du arbeitest lange, oder stehst früh morgens bereits auf? Viele Fitnesscenter haben noch sehr konservative Öffnungszeiten. Wenn Du bisher nicht in den Genuss eines 24h Fitness gekommen bist, dann öffnen sich bald ganz neue Türen für Dich. Dein Home Gym ist nämlich bereit, wenn Du es bist.
  • Keine besetzten Geräte
    Wer kennt es nicht. Du gehst zum gewünschten Gerät im Studio und siehst dann, dass es besetzt ist. Das ist nicht nur nervig, sondern kann Dich auch aus dem Rhythmus bringen, wenn Du nicht auf ein anderes Gerät ausweichen kannst. Im Fitnesscenter in den eigenen vier Wänden sind immer alle Geräte für Dich verfügbar (solange es nicht mehrere Personen im Haushalt gleichzeitig verwenden)

Was muss beachtet werden beim Einrichten des Home Gyms?

Fall Du bei dieser Frage bereits an die Geräte denkst, haben wir noch ein paar andere Überlegungen, welche Du Dir machen solltest:

Wieviel Platz hast Du zur Verfügung?

Bevor die Wunschgeräte bestellt werden können, muss man sich erst fragen, welche Platzverhältnisse vorherrschen. Der Platz ist einer der limitierenden Faktoren bei der Einrichtung des eigenen Sportstudios. Generell kann man aber sagen, dass man auch mit sehr beschränkten Platzverhältnissen bereits viel anfangen kann. Zudem gibt es heutzutage auch bereits sehr schön designte Fitnessgeräte, welche ohne Probleme auch in den Wohnbereichen fix aufgestellt werden können.

Gute designte Sportgeräte lassen sich ohne Probleme auch im Wohnzimmer aufstellen und dienen nebenbei als echten Hingucker.

Quicktipp: Aus den Augen, aus dem Sinn. Ein Sportraum im dunklen Keller, kann dazu führen, dass Deine Motivation zu trainieren nicht besonders hoch ist. Gestalte den Raum so, dass Du dich auch gerne darin aufhältst oder platzier gar ein Gerät / eine Matte in Deinem Wohnraum. So hast Du Dein Ziel stets vor Augen und das sportliche Ziel bleibt so präsent.

Deckenhöhe und Wände

Je nach Trainingsequipment kann es zudem sein, dass die Deckenhöhe zu knapp bemessen ist. Zudem sollte man unbedingt vor dem Kauf darauf achten, wie ein Gerät installiert werden muss. Benötigt es beispielsweise eine fixe Montage an der Decke bzw. an den Wänden? Dann sollte dies zuvor abgeklärt werden, ob der gewünschte Platz diesen Anforderungen auch gerecht werden kann.

Bodenschutz

Flexibler bist Du beim Thema Boden. Hier kann nahezu auf jedem Untergrund gearbeitet werden, da es schliesslich auch eine breite Auswahl an Bodenmatten gibt. Insbesondere bei Mietwohnungen kann dies Sinn ergeben. Da eine Matte (wie ein Teppich) auch den Geräuschpegel für Deinen Nachbarn deutlich senken kann. Aus eigener Erfahrung empfehle ich gerade bei Kraftaufbau darauf zu achten, dass der Untergrund Dir einen guten Halt bietet und Gewichte auch etwas forscher abgelassen werden können. Beim rumänischen Kreuzheben möchtest Du Dich beispielsweise nicht darauf konzentrieren müssen, das Gewicht am Ende der Übung noch langsam auf dem Boden aufzusetzen, dass im Parkett keine Kratzer entstehen.

Lärmpegel

Dass eine Bodenmatte gegen den Lärm helfen kann wurde bereits zuvor angesprochen. Das ist aber nicht die einzige Quelle von Lärm. Denke bspw. daran, dass Gewichte in einem Seilzug ebenfalls beim aufeinanderprallen Lärm verursachen. Ebenso elektronische Geräte wie bspw. Laufbänder können je nach Ausführung einen hohen Lärmpegel aufweisen. Kläre daher vorher ab, wie ruhig die Geräte sein müssen und achte beim Kauf darauf, dass die Geräte leise sind und die Gewichte keinen unnötigen Lärm beim Aufeinanderprallen verursachen. Hier können insbesondere gummierte Gewichte weiterhelfen.

Die Nachteile eines Sportraumes zuhause

Wo es Vorteile gibt, gibt es oft auch Nachteile. Auch wenn es etwas vom schönsten ein Fitnesscenter sein Eigen zu nennen, so gibt es trotzdem auch Nachteile, welche man vor der Anschaffung beachten sollte.

Fehlende Sicherheit bei der Übungsausführung

Zuhause gibt es in der Regel niemand, der die Übungsausführung überwacht. So können falsche Bewegungsabläufe verinnerlicht werden. In einem Fitnesscenter gibt es dafür Trainer, welche diese korrigieren. Leider ist dies in der Praxis oftmals ebenfalls nicht der Fall. In den meisten Studios gibt es lediglich ein initiales Training, bei welchem die Übung erklärt und korrigiert wird. Danach ist der Fitnessstudiobesucher auf sich allein gestellt. Die Trainer sind zwar noch vor Ort, greifen aber selten aktiv ein und erledigen andere Arbeiten, die anfallen.

Quicktipp:
Die Hersteller der Fitnessgeräte bieten oft Videos mit genauen Anleitungen zu den einzelnen Übungen. Ansonsten ist auf der Plattform Youtube zu jeder Übung bereits ein passendes Video zu finden. Egal ob Bankdrücken, Rudern oder Squats. Die Übungen können diesen Anleitungen nachgeahmt werden. Kurz das Smartphone aufgestellt und die Übung abgefilmt, lassen sich noch besser Fehler in der Technik erkennen und korrigieren. Dies ist in der Regel auch die bessere Alternative zum Überprüfen im Spiegel. Denn dadurch kann sich die Bewegung verfälschen und gar Fehlhaltungen fördern. Daher lieber nach bestem Wissen und Gewissen die Übung durchführen, sich dabei aufnehmen und im Nachgang analysieren und das nächste Mal besser machen. Selbstverständlich gilt bei neuen Übungen mit tiefem Gewicht zu starten, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Verbessere die Ausführung der Übungen, indem Du Dich selber aufnimmst und die Bewegungen mit einem Tutorial vergleichst.

Motivation

Diesen Punkt ist wiederum sehr individuell. Der Luxus des Home Gyms bietet aber auch die Gefahr eine Einheit früher abzubrechen und anderen Tätigkeiten zuhause nachzugehen. In einem Fitnesscenter geht man aufgrund des sozialen Drucks kaum nach 10 min wieder aus dem Gym. Solltest Du also schnell abgelenkt sein, empfehlen wir Dir klare Trainingszeiten zu setzen und diese auch einzuhalten. Klingt simpel, ist aber effektiv. Versuche ausserdem Ablenkungen im Vorfeld zu erkennen und aus dem Weg zu räumen. Insbesondere das Smartphone ist hier zu nennen. Musik oder Trainingsapp ist natürlich absolut erlaubt und sinnvoll, Social Medias und Co. sollten aber bis nach dem Training warten.

Welche Trainingsgeräte benötige ich für ein Home Fitnessstudio?

Diese Frage ist äusserts komplex und nicht in einem Blogbeitrag beantwortbar. In vielen Blogbeiträgen wird eine Liste mit verschiedenen Produkten aufgeführt, welche als notwendig für ein Home Gym betrachtet werden. Dies ist meiner Meinung nach jedoch nicht sehr seriös. Schliesslich sind die Anforderungen sehr individuell. Das Alter, die sportlichen Ziele, Vorerkrankungen und viele weitere Parameter müssen zuvor geklärt werden. Um Dir einen ersten Anhaltspunkt zu geben, habe ich Dir einige Fragen aufgelistet, welche Du Dir stellen kannst:

  • Warum möchte ich Sport machen?
  • Welches Ziel verfolge ich mit meinem Home Gym?
  • Übe ich neben dem Sport machen zuhause noch weitere sportliche Tätigkeiten aus, welche auf mein sportliches Ziel einzahlen? Wenn ja, möchte ich mit dem Home Gym evtl. nur ein fehlender Teil komplementieren.
  • Welches Budget möchte ich mir setzten?

Ich empfehle Dich in einem Sportfachgeschäft beraten zu lassen. Ich weiss, dass dies eine etwas unbefriedigende Aussage ist. Hier aber eine Liste aufzuzählen mit Equipment, welches man unbedingt braucht, wäre aber schlicht nicht seriös. Oder würdest Du das gleiche einem Bodybuilder raten, wie einer 50-jährigen Frau, die sich einfach etwas fitter fühlen möchte?

Wie viel Platz benötige ich und was kostet mich der Fitnessraum?

Du ahnst wohl bereits was nun als Antwort kommt. Dies lässt sich nicht sinnvoll pauschal beantworten. Dafür müssen die sportlichen Ziele, Deine Anforderungen und selbstverständlich Dein Budget bekannt sein. Grundsätzlich ist aber von einer Bodenmatte, worauf Du mit Deinem Körpergewicht trainierst, bis hin zum Luxus Gym alles möglich. Die Frage sollte also nicht sein, was es kostet und wie viel Platz man benötigt, sondern was ist Dein Ziel und wie gross ist Deine Motivation, sowie Dein Qualitäts-Anspruch.

Fazit und persönliche Empfehlung

Das Fitnesscenter zuhause bringt viele Vor- aber auch Nachteile. Wenn es für Dich aber Sinn ergibt, kann es ein wahrer Luxus für Dein Leben sein. Achte beim Einrichten auf die vorliegenden Begebenheiten und mache Dich über die Anforderungen bewusst. Das wichtigste ist, dass Du Deine sportlichen Ziele in den Mittelpunkt rückt und nicht einfach von einem Ratgeber das vorgeschlagene Equipment nachkaufst. Hierbei macht es Sinn professionelle Unterstützung in einem Fachgeschäft anzufragen. Auch wenn generelle Kaufempfehlungen schwierig sind, würde ich dazu raten auf das Sprichwort: weniger ist mehr zu hören. Starte mit einem Gerät, welches für Dein Ziel Sinn ergibt (bspw. ein Laufband, um Deine Kondition zu verbessern) und Deinen Anforderungen (Qualität, Design etc.) entspricht. Trainiere damit regelmässig und baue eine Routine auf. Von da aus kannst Du Dein Home Gym nach und nach erweitern.

Bonus: Checkliste für die nächsten Schritte zu Deinem Home Gym

  • Schreibe Dir Dein persönliches sportliches Ziel auf. Möchtest Du abnehmen, Muskeln aufbauen oder einfach nur fitter werden?
  • Welche sportlichen Aktivitäten machst Du sonst noch? Zielen diese auf Dein Ziel ab?
  • Prüfe Deine Wohnung / Dein Haus nach freien Plätzen. Vergiss dabei nicht, dass es auch in genutzten Räumen wie bspw. im Wohnzimmer freie Plätze geben kann (es gibt inzwischen auch sehr ansprechende Fitnessgeräte, welche nicht versteckt werden müssen)
  • Wie sind die Gegebenheiten in diesem Raum / in den Räumen? Wände, Deckenhöhe, Boden etc.
  • Welche Anforderungen haben die Sportgeräte abseits vom funktionellen? Stichwort: Lärm
  • Optional aber empfohlen: Kontaktiere eine Sportfachgeschäft und lass dich beraten. Die Checkliste hilft Dir und dem Berater dabei, das passende zu finden.

Hat Dir die Checkliste weitergeholfen? Fehlt Dir etwas auf der Liste oder brauchst Du dabei Hilfe? Ich freue mich von Dir zu lesen. Gerne helfe ich auch bei Fragen in den Kommentaren weiter.

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